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Samische Kultur im Fokus – Ausblick auf den Nordischen Klang 2023

Im Mai findet wieder der Nordische Klang statt. In diesem Jahr steht die samische Kultur im Fokus. Neben zwei namhaften samischen Musikern aus Finnland wird auch ein Dokumentarfilm über die Lebensweise und Kultur der Sámi vorgestellt.

von Swantje , 23.03.2023 — 0 Kommentare

  • Loimolan Voima © @Jarmo Lapiolahti, JJ Photos

Beim diesjährigen Nordischen Klang vom 5.5. bis 13.5.2023 steht die samische Kultur im Fokus. Anlass dafür sind das 50-jährige Jubiläum des Finnischen Sametings und das 30-jährige Bestehen des Sametings in Schweden. Die Schirmherrschaft übernimmt in diesem Jahr Schweden, vertreten durch die Kulturministerin Parisa Liljestrand. Die Co-Schirmherrin ist auch diesmal die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns Manuela Schwesig. Traditionell wird der Nordische Klang von Acts aus dem Land der Schirmherren eröffnet. 2023 kommt diese besondere Ehre der schwedischen Sängerin Aurelia Dey und ihrer 19-köpfigen Band zu, die mit Reggae, Dancehall und Afrobeat den Auftakt für zehn Tage Musik, Literatur, Ausstellungen, Film und Wissenschaft aus Nordeuropa machen. Finnland ist in diesem Jahr ebenfalls wieder vielseitig vertreten.
 
Die samische Musik-Szene wird in diesem Jahr von gleich zwei renommierten Musikern aus Finnland beim Nordischen Klang repräsentiert.
Ingá-Máret Gaup Juuso aus dem nordfinnischen Karesuvanto erlangte 2014 große Berühmtheit in Schweden, nachdem sie gemeinsam mit der Sängerin Loreen, Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin 2012, den Song „Son“ aufnahm. Im vergangenen Jahr gewann Gaup Juuso, die auch selbst Rentiere züchtet, den Sámi Grand Prix. Mit dem norwegischen Musiker Patrick Shaw Iversen wird sie als Band Tundra Electro beim Nordischen Klang auftreten. Tundra Electro kombiniert traditionelle samische Musik mit elektronischen Samples und Elementen aus der klassischen indischen Musik. Ein optisches Highlight ist Shaws knapp zwei Meter hohe Kontrabassflöte.
In den Sámi Sessions des Nordischen Klangs 2023 wird auch Áilu Valle aus Inari zusammen mit seinem Trio Boogiemen auftreten. Der 38-jährige ist der erste Künstler, der auf Nordsamisch rappt. In seinen gesellschaftskritischen Texten, die sich zumeist gegen die Kultur der Zerstörung wenden, finden sich jedoch auch finnische und englische Textelemente. Seit seinem Debütalbum 2012 ist er ein zentraler Teil der samischen Musikkultur.
 
Eingebettet in das diesjährige Programm des Nordischen Klang ist auch der politische Dokumentarfilm Eatnameamet – Our silent struggle der samischen Regisseurin Suvi West. Der Film aus dem Jahr 2021, der in Finnland zweifach mit Preisen ausgezeichnet wurde, begleitet den Kampf der Sámi um ihre Lebensweise und Kultur. Diese wird durch die zunehmende Industrialisierung und die wirtschaftsorientierte Politik der Länder, in denen die Sámi leben, bedroht.
An die Thematik des Filmes schließt die Podiumsveranstaltung Sami cultures and challenges an, zu der die Archäologin Eeva-Kristiina Nylander vom Samen-Museum in Inari, der Greifswalder Doktorand Paul Kirschstein und andere geladen sind. Wesentliche Themen des Gesprächs werden die Rückgabe samischer Beutekunst, samische Identitäten, Kulturen und Sprachen sein.
 
Als Vertretung einer weiteren Minderheit in Nordeuropa wird auf ihrer DFG-Tournee die Band Loimolan Voima aus Suistamo im russischen Teil Kareliens den Nordischen Klang 2023 mit einer Mischung aus Folklore und moderner Musik, gespielt auf Synthesizer, Schlagzeug und einer vierseitigen Gitarre, bereichern. Die Texte des Duos, das sich aus den Brüdern Mika und Niko Saatsi zusammensetzt, sind auf Karelisch gesungen. Neben dem Engagement für den Erhalt der bedrohten karelischen Sprache wollen die Brüder mit ihrer Musik auch schwierigen Erfahrungen von Kareliern eine Stimme geben und Themen, zu denen normalerweise geschwiegen wird, eine Bühne bieten.
 
Eine besondere Kombination aus Musik und Lyrik wird das Trio Nordic Voices vortragen. Die deutsche Schauspielerin Saskia von Winterfeld liest unter dem Titel „Wenn ich einen Zauber könnte“ lyrische Texte über die Bedrohung der Natur durch die Erderwärmung, verfasst von der isländischen Autorin Steinunn Sigurdadottir. Ebenfalls vorgetragen werden Ausschnitte aus den „Mumins“, der weltberühmten Buchreihe der finnlandschwedischen Autorin Tove Jansson. Begleitet wird Winterfeld von zwei schwedischen Musikerinnen, der Cellistin Ulla Rönnborg und der Sängerin Rebecka Edlund.
 
Tradition hat beim Nordischen Klang auch die Kooperation der Greifswalder Musikschule und der Musikschule Kotka, der finnischen Partnerstadt Greifswalds. In diesem Jahr werden sowohl die Lehrenden aus Kotka und Greifswald als auch 18 Kotkaer Musikschüler*innen im Ensemble mit Schüler*innen aus Greifswald klassische Instrumentalmusik vortragen.
 
Für die kleineren Besucher bietet der Nordische Klang eine Lesung mit der finnischen Kinderbuchautorin Heidi Viherjuuri. Viherjuuri stammt aus einem Dorf nördlich von Lahti, lebt aber bereits seit einigen Jahren in Köln. Ihre Kinderbücher handeln von dem kleinen Mädchen Hilja und spielen in „einer fast schon nostalgisch wirkenden Landidylle, wie sie den einen oder anderen sicherlich an Astrid Lindgren erinnern wird“ (René Schwarz, Finntouch). Aus der Hilja-Reihe sind bisher drei Bücher erschienen, die sich in Deutschland großer Beliebtheit erfreuen.
 
Darüber hinaus werden beim Nordischen Klang 2023 Veranstaltungen mit Folk & Swing, einem Singers Evening und einer Folknacht stattfinden. Auftreten werden auch die estnische Sängerin Sofia Rubina sowie die beiden Newcomer-Bands Gangar und Ævestaden aus Norwegen.
 
Hannah Michalla

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