Close

Anmelden

.

Passwort muss zwischen 8 und 64 Zeichen lang sein

.
Passwort vergessen

Noch kein Benutzerkonto Registrieren

Rezension: Philip Teir: Winterkrieg

„Winterkrieg“ ist der erste Roman des finnlandschwedischen Schriftstellers Philip Teir, der mit seinen 36 Jahren zu den bedeutendsten Nachwuchsautoren Finnlands gerechnet. 2014 erschien "Winterkrieg" im Verlag Blessing.

von dfgliest , 15.03.2016 — 0 Kommentare

Philip Teir: Winterkrieg © Blessing

„Winterkrieg“ ist der erste Roman des finnlandschwedischen Schriftstellers Philip Teir, der mit seinen 36 Jahren zu den bedeutendsten Nachwuchsautoren Finnlands gerechnet wird und als freier Journalist und Autor in Helsinki lebt.

Die deutsche Übersetzung des „Vinterkriget“ stammt von dem studierten Skandinavisten, Historiker und Sprachwissenschaftler Thorsten Alms, der diesen „ganz persönlichen Winterkrieg“ einer finnischen Familie mit klarer Sprache vielschichtig umzusetzen weiß.

Anders als der Buchtitel zunächst vermuten lässt, handelt der Roman nicht von dem Winterkrieg, d.h. dem sowjetisch-finnischen Krieg des Winters 1939/40. Dieser findet zwar an einer Stelle Erwähnung, der eigentliche Romaninhalt jedoch kann als Bezugnahme dieses historischen Ereignisses auf die moderne Gesellschaft verstanden werden. Ganz speziell geht es hier um den 5-monatigen „Krieg“ im Hause der Familie Paul – „Krieg“ oder auch ganz „normaler Wahnsinn“, das muss der Leser für sich entscheiden, die Parallelen zum historischen Ereignis schafft der Autor Teir jedoch bewusst mit seiner Titelwahl.

Beschrieben wird das Leben des 60-jährigen Max Paul, erfolgreicher Soziologe und vielen bekannt als der „Sexprofessor“ und dessen etwas jüngerer Frau Katriina. Die Ehe der beiden ist, genau wie die Küche der Familie, einfach in die Jahre gekommen, die Eheleute leben nebeneinander her und haben sich nicht mehr viel zu sagen, doch man lebt so, eigentlich zufrieden mit dem bisher Erreichten, den beiden Töchtern Helen und Eva und den Enkelkindern. Die Momentaufnahme dieses Alltags gewinnt an Dynamik, als sich Max in seine ehemalige Studentin Laura verliebt und Katriina den Seitensprung erahnt und Max gegenüber direkt anspricht. Daneben gibt es auch in den Leben der Töchter plötzliche Veränderungen, als der Ehemann der einen Tochter immer öfters Zeit mit einer Kollegin verbringt und die in London lebende Eva nach einer Affäre schwanger wird.

Der flüssig geschriebene Gesellschaftsroman begleitet den Beziehungsalltag der in Helsinki lebenden Familie Paul mit allen Facetten und Krisen. Wie auch im historischen Vorbild der Jahre 1939/40 wird hier die Sinnlosigkeit des Krieges, und zwar auch eines solchen ohne Waffengewalt, aufgezeigt.

Philip Teir: Winterkrieg (Vinterkriget). Karl Blessing Verlag, 2014, 384 S., ISBN 978-3896675347, 19,99€ und als Taschenbuch jetzt auch im Heyne Verlag, 2015, ISBN 978-3453419117, 9,99€.  Eine Rezension aus der Deutsch-Finnischen Rundschau 168 von Dr. Ulrike Klein.

Kommentare

Um zu kommentieren bitte Anmelden

Fail GraphicBitte überprüfe deine Angaben. Vielen Dank.

Success RocketHat geklappt. Vielen Dank.

Cookie Warnung

Akzeptieren Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.