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Lydia - Leben mit dem Monster


Das Spiel Lydia vom finnischen Entwicklerstudio Platonic Partnership testet die Grenzen des Mediums.

von MoinMoiNews , 15.07.2018 — 0 Kommentare

  • © Lydia/Platonic Partnership (bearbeitet)

  • © Lydia/Platonic Partnership


Dass Videospiele erfolgreich ernste Themen behandeln können, ist längst kein Geheimnis mehr. Mit Lydia veröffentlichte das junge finnische Entwicklerstudio Platonic Partnership im letzten Jahr ein Spiel, das sich in diese Tradition stellt. Es erzählt vom Mädchen Lydia, das keine Sekunde ohne seinen Teddy verbringt. Überallhin nimmt sie ihn mit, ob nun auf den Spielplatz oder abends ins Bett. Doch in letzter Zeit schlafen beide nicht gut, denn von unten dringen jede Nacht seltsame Geräusche herauf ins Kinderzimmer. Und dann ist da noch das Monster, das in den Schatten lauert. Die Erwachsenen behaupten steif und fest, dass das Monster nicht existiert. Aber Lydia weiß, dass sie sich irren. Ihr Teddy versichert Lydia, dass alles in Ordnung sei und er sie vor allem beschützen werde, auch vor dem Monster. Aber die Geräusche von unten werden immer lauter.

Lydia ist eine atmosphärische Visual Novel, die sich vom Konzept her mit dem 2011 erschienenen To the Moon vergleichen lässt. In etwa zwei Stunden Spielzeit erzählt Lydia in beängstigenden Bildern von Alkoholismus aus der Sicht eines Kindes und Teenagers. Die Geschichte basiert auf den eigenen Erfahrungen der Entwickler mit dem Thema. Der Soundtrack, der wesentlich zur beklemmenden Stimmung beiträgt, stammt von Filmkomponist Juhana Lehtiniemi. Bei den Finnish Game Awards 2018 gewann das Spiel in den Kategorien Best Creative Achievement of the Year 2017 und People’s Choice Game of the Year. Auch auf Steam bekam Lydia sehr positive Bewertungen. Viele Spieler hoben hervor, dass die Handlung sie persönlich angesprochen und noch lange nach dem eigentlichen Ende des Spiels beschäftigt habe. Musik, Voice Acting und Grafikstil erhielten besonderes Lob. Auf Metacritic hält das Spiel derzeit eine Bewertung von 78 Punkten.

Lydia ist das erste Spiel von Platonic Partnership, die sich auf ihrer Webseite als „digital magicians“ bezeichnen. Das erst 2017 von Jussi Loukiainen, Juhana Lehtiniemi und Henri Tervapuro in Österbotten gegründete Entwicklerstudio setzt ganz auf Storytelling und ungewöhnliche Grafikstile. Im Fokus steht dabei die Geschichte, traditionelle Gameplay-Aspekte treten in den Hintergrund. Auch bemühe man sich, ein neues Publikum zu erreichen. „Wir versuchen solche Spieler anzusprechen, die Spiele mit Tiefgang erleben wollen, aber nicht viel Zeit haben“, so Jussi Loukiainen gegenüber Good News from Finland. „Spieleentwicklung ist für uns so, als würden wir einen Film oder eine Animation produzieren. Wir verbinden Mechanics und Storytelling miteinander. Letzteres wurde in den vergangenen Jahren etwas vernachlässigt, aber wir denken, dass es gerade eine Renaissance erlebt.“

Das nächste Spiel, King of Peasants, das ein satirisches Abenteuer aus der Zeit der Inquisition werden soll, ist bereits für 2019 angekündigt. Auch hier verlassen sich die Entwickler auf das atmosphärische Potenzial der Grafik, die mit ihrem Mix aus Wasserfarben und Buntstift ein lebendiges Gemälde ergeben soll. Man darf also bereits gespannt sein auf die nächste Produktion aus dem Hause Platonic Partnership.

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