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Finnische Studie findet resistente Keime bei Hunden


Auch in Finnland machen sich Forscher Gedanken über multiresistente Erreger. Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist die Lage aber nicht besorgniserregend.

von MoinMoiNews , 17.07.2018 — 0 Kommentare

© James Barker/Unsplash


Hunde sind für viele Menschen wichtige Begleiter im Leben, die sie wie ein vertrautes Familienmitglied behandeln. Dabei ist jedoch mitunter Vorsicht geboten. Eine gemeinsame Studie der Universität Helsinki und des finnischen Lebensmittelsicherheitswerks Evira hat gezeigt, dass das NDM-Bakterium über einen im Haus lebenden Hund auf den Menschen übergehen kann. In der Studie fanden die Forscher bei zwei Hunden einer untersuchten Familie und einem der Familienmitglieder denselben Bakterienstamm. Dozentin Merja Rantala zufolge verläuft eine Infektion mit dem Bakterium meist ohne besondere Symptome. Es müsse jedoch mit allen Mitteln verhindert werden, dass sich das Bakterium bei Hunden weiter ausbreite. Eine Infektion könne beispielsweise bei bestehenden Wunden oder bei Menschen mit bereits geschwächtem Immunsystem ernsthafte Folgen haben. In Krankenhäusern könne das Bakterium sich rasch von einem Patienten zum nächsten ausbreiten.

NDM steht für Neu-Delhi Metallo-Beta-Laktamase, ein Gen in Bakterien, das ein Enzym mit demselben Namen produziert. Bakterien, die über dieses Gen verfügen, sind gegen die meisten Antibiotika resistent, denn das Enzym spaltet die in ihnen enthaltenen Wirkstoffe. Infektionen können sich dann leichter im Körper ausbreiten.

Das Aufkommen gegen Antibiotika resistenter Keime ist in Europa ein bekanntes Problem, vor allem in Südeuropa und den baltischen Ländern hat sich die Lage verschlechtert. Verglichen damit ist die Situation in Finnland noch nicht besorgniserregend, dennoch besteht die Möglichkeit, dass die Keime importiert werden, etwa durch auswärtig produziertes Fleisch oder Reisende, die nach einem Aufenthalt in den entsprechenden Ländern nach Finnland zurückkehren. Problematisch ist auch der übermäßige Gebrauch von Antibiotika, da dieser das Herausbilden von Resistenzen bei Bakterien begünstigt. Noch gehören finnische Krankenhäuser beim Einsatz von Antibiotika zu den Spitzenreitern in Europa. Auch im Hausgebrauch ist Vorsicht geboten. Professor Anu Kantele von der Universität Helsinki etwa kritisiert gegenüber Helsingin Sanomat, dass Antibiotika in Finnland dort bei solchen Krankheiten eingesetzt werden, bei denen sie überflüssig sind. Grippe, Bronchitis und Nasennebenhöhlenentzündung seien meist durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika nicht wirkten. Auch gegen Bakterien im Körper, die keine Symptome auslösten, müsse man keine Antibiotika einsetzen.

Die Aufklärung zum Thema zeigt offenbar bereits Wirkung: In Finnland wie auch in Schweden und Norwegen geht der Gebrauch von Antibiotika zurück.


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