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Ein letztes Mal noch?


Vielen Finnen ist die jährliche Zeitumstellung ein Dorn im Auge, doch die endgültige Entscheidung hängt von der EU ab.

von MoinMoiNews , 29.10.2018 — 0 Kommentare

© Ales Krivec/Unsplash


„Wir hoffen, dass die Zeitumstellung spätestens mit dem nächsten Jahr endet. Finnland setzt sich in der EU dafür ein, dass dieses Mal das letzte bleibt.“ So twitterte Ministerpräsident Juha Sipilä am vergangenen Sonntag. Einige Stunden zuvor war es mal wieder so weit gewesen: Europaweit wurden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Die Winterzeit hatte begonnen.

Eingeführt wurde die Zeitumstellung während des Ersten Weltkriegs zunächst in Deutschland. Finnland wechselte zum ersten Mal während des Zweiten Weltkriegs in die Sommerzeit. Durchgängig werden die Uhren im Norden aber erst seit 1981 vor- und zurückgestellt. Zu beiden Zeiten sei es eine Krise gewesen, die eine eigentlich nur als vorübergehend gedachte Maßnahme nach sich gezogen habe, so der Historiker Risto Marjomaa von der Universität Helsinki gegenüber Yle. Während des Krieges habe man Ressourcen sparen wollen, damals vor allem Kohle, und im Kontext eines totalen Kriegs sei es selbstverständlich gewesen, das nicht nur die Soldaten, sondern auch die Zivilisten ihren Beitrag zu leisten hatten. Hinter der zweiten Umstellung habe dann die Ölkrise gestanden, doch im Unterschied zum ersten Mal blieb die Regelung auch nach der Krise bestehen. Marjomaa erklärt das damit, dass sich die Menschen mehr und mehr an staatliche Vorschriften gewöhnt hätten.

Der Sinn der Zeitumstellung wird aber auch in Finnland schon länger diskutiert. Ende September schaltete das Verkehrs- und Kommunikationsministerium zuletzt eine elektronische Umfrage zum Thema. Gefragt wurde, ob Finnland in Zukunft in dauerhafter Sommer- oder Winterzeit leben solle. Bis zum Ende der Umfrage Mitte Oktober antworteten mehr als eine halbe Million Menschen. Die Verantwortlichen erinnern jedoch gegenüber Yle daran, dass es sich nicht um eine offizielle Abstimmung handele. Auch sei es aufgrund der fehlenden Registrierung der Teilnehmer möglich, dass einige Menschen mehrfach abgestimmt hätten.

Wann aber wird sich tatsächlich etwas ändern? Der Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die Zeitumstellung bereits im nächsten Jahr abzuschaffen, geht einigen Ländern innerhalb der EU entschieden zu schnell. Dabei geht es nicht nur darum, dass Verkehrs- und Transportunternehmen Zeit für technische Vorbereitungen benötigen, sondern auch um eine einheitliche Entscheidung, damit benachbarte Länder nicht plötzlich unterschiedliche Zeiten verzeichnen. Auch in der Frage, ob die Sommerzeit oder die Winter- bzw. europäische Standardzeit dauerhaft bleiben soll, herrscht keine Einigkeit. Ob sich Sipiläs Tweet bewahrheitet, bleibt also abzuwarten.

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