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Vappu ohne Picknick und eine Corona-Zeitkapsel

Dieses Jahr ist alles anders, von Feiertagen bis Aufnahmeprüfungen und Festivals

von SusanneT , 17.04.2020 — 0 Kommentare

Helsinki Pride Parade 2019 © Pasi Markkanen, Finland Image Bank

Die Region Uusimaa ist inzwischen nicht mehr vom Rest des Landes abgegrenzt, die Menschen in Finnland können wieder rein und raus aus der Hauptstadtregion. Trotzdem mahnt die Premierministerin Sanna Marin, dass es im Moment nicht die richtige Zeit ist, um ins mökki zu fahren. Auch Vappu muss wohl ausfallen, jedenfalls die traditionelle Großveranstaltung in Helsinki und das beliebte Picknicken am 1. Mai – dabei hätte man dazu dieses Jahr vielleicht ausnahmsweise wirklich frühlingshaftes Wetter. Innenministerin Ohisalo drängt jedoch dazu, zu Hause zu bleiben, wenn irgendwie möglich, und eben auch nicht zum picknicken zusammenzukommen.

Bisher sind Versammlungen von über 10 Personen in der Öffentlichkeit untersagt, von der Zentrumspartei kam nun der Vorschlag, die Grenze schon bei fünf Personen anzusetzen.
Für alle im Frühjahr und Sommer geplanten Großveranstaltungen gilt in jeden Fall, dass sie nicht wie vorgesehen stattfinden können. So wird zum Beispiel die LGBT-Aktionswoche „Helsinki Pride“, die normalerweise in der Woche nach Juhannus stattfindet, wird in den September verschoben. Letztes Jahr besuchten über 100.000 Menschen die Aktionswoche mit Straßenumzügen und vielen weiteren Veranstaltungen, was sie zur größten Veranstaltung in Finnland überhaupt machte.

In den nächsten Wochen soll es auch von der Regierung einen Plan geben, wie mit für den Sommer geplanten Großveranstaltungen und Festivals umgegangen werden soll. Die Fachhochschulen haben entschieden, ihre Aufnahmeprüfungen online stattfinden zu lassen. Rund 75.000 Bewerber*innen müssen daher Anfang Juni die Prüfungen zu Hause am Computer absolvieren.

Diese außergewöhnliche Zeit soll für die Nachwelt festgehalten werden, dachte man sich an der Helsinkier Einheitsschule in Malmi. Dafür stellen Lehrende und Schüler*innen dort eine Zeitkapsel zusammen: sie führen Tagebuch über diese Zeiten des Online-Unterrichts und schreiben Briefe an Schüler*innen und Lehrende in der Zukunft. Im Gegensatz zum digitalisierten Unterricht, werden die Schriftstücke hier handschriftlich verfasst und in Papier aufbewahrt, damit sie später auch wirklich noch lesbar sind (denn wer weiß, mit welchen Speicher- und Lesemedien man in der Zukunft arbeitet). Auch außerhalb dieser Schule kann man sich an dem Projekt beteiligen und zum Beispiel hat schon Helsinkis Bürgermeister Jan Vapaavuori etwas für die Zeitkapsel geschrieben. Diese wird noch bis in den Herbst hinein befüllt und soll dann für viele Jahre verschlossen werden und später dem nationalen Museumsamt übergeben. Sicherlich werden sich in der Zeitkapsel auch viele Beiträge zu den ausgefallenen Feiertagen finden – Ostern ohne das von-Tür-zu-Tür-ziehen der Kinder, Vappu ohne Picknick und wer weiß, wie dieses Jahr Mittsommer gefeiert wird.

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