Rezension: Heidi Viherjuuri, Luisa Jung: Rolf, der Bücherheld

Oh je, die ganze Stadt ist überschwemmt. Auch die Stadtbücherei! Nur die alte Kirche oben auf dem Hügel, die ist noch trocken. Also werden die Bücher kurzerhand hierher gebracht. Und Rolf, der Küster, sorgt zusammen mit seinen Mäusen dafür, dass alle die richtigen Bücher bekommen. Zum Glück ist irgendwann auch noch Matilda mit von der Partie. Denn die rettet die Mäuse bei einem schlimmen Kurzschluss und sorgt auch sonst für weniger Einsamkeit.

Das alles wirkt irgendwie sehr assoziativ, oder? Stimmt. Das gilt für das ganze Bilderbuch. Skurril und irrwitzig wird hier das Panorama einer Krise aufgemalt, die die Menschen in kleinen Schritten zu meistern suchen. Irgendwie kommt da zwischenzeitlich ein Hauch von Normalität auf und naja, solange wir gute Gesellschaft und Bücher haben, was soll schon passieren?

Luisa Jungs farbenfrohe Illustrationen, die mal mit grobem Strich, immer leicht verfremdend, gelegentlich mit Collagen, vor allem aber mit viel Witz arbeiten, passen gut zu Heidi Viherjuuris Text. Vielleicht ist hier nicht alles realistisch oder der Ordnung der Dinge entsprechend, aber dafür ist es liebevoll und mit Mut zu guter Laune erzählt und gemalt.

Rolf, der Bücherheld ist ein Buch für alle, die Bücher mögen und sich gerade in diesen Zeiten gerne erinnern, dass Zusammenhalt wohl der beste Umgang mit Schwierigkeiten ist.