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Rezension: M. A. Ollikainen: Team Helsinki: Die Tote im Container

Hier die Rezension einer weiteren Krimi aus Finnland!

von dfgliest , 06.06.2022 — 0 Kommentare

M. A. Ollikainen: Team Helsinki: Die Tote im Container © Lübbe

Sicher lässt sich Mittsommer, das wohl wichtigste Fest der Finnen, fröhlicher und ausgelassener verbringen als an einem Tatort. Als die zuständige Mordkommis­sion vor Ort eintrifft, erwartet sie ein grau­siger Fund. In einem Container, der vor der Villa der Lehmus-Stiftung abgestellt ist, liegt die Leiche einer dunkelhäutigen Frau. Sie ist ertrunken. Die Ermittler vom Team Helsinki haben einen neuen Fall.

Der durchsetzungsstarken Hauptkommissarin Paula Pihlaja steht mit Hartikainen ein erfahrener und bestens vernetzter Kollege zur Seite. Beide sind nicht verheiratet und leben zwangsläufig allein. Karhu, der eigentlich anders heißt, überragt mit seinen zwei Metern Körperlänge
selbst die hochgewachsene Paula. Bevor er zur Mordkommission stieß, ermittelte er in Wirtschaftssachen. Der Jüngste im Team ist Renko, der im Gegensatz zu seinen Kollegen ein sehr gesprächiger junger Mann ist. Wegen seiner unbeschwer­ten Art wird er oft unterschätzt. Obwohl sie so unterschiedliche Charaktere sind, passen sie gut zusammen und können sich aufeinander verlassen. Privat wissen sie allerdings nicht wirklich viel vonein­ander. Nur der Leser erfährt etwas mehr und ist damit den Kommissaren ein Stück voraus.

Der neue Fall erweist sich als harte Nuss. Zunächst muss die Identität der Toten im Container festgestellt werden, was einige Zeit in Anspruch nimmt. Als klar ist, dass es sich um die Universitätsdozentin Rauha Kalondo aus Namibia handelt, die kurz zuvor in Finnland eingereist ist, rückt die Lehmus-Stiftung in den Fokus der Ermittlungen.

Die Familie Lehmusoja führt ein erfolgreiches Unternehmen, das sich auf die Vermietung von – richtig – Containern spezialisiert hat. Beim kometenhaften Aufstieg der Firma soll es nicht immer mit rechten Dingen zugegangen sein.Paula und ihre Kollegen müssen sich mit dem Unternehmen und dessen Machenschaften in Namibia beschäftigen. Denn die vom verstorbenen Senior gegründete Stiftung unterstützt die Entwicklungsarbeit in dem südwestafrikanischen Land.Weder die Lehmusojas noch die der Familie nahestehenden Personen wollen die tote Frau kennen. Juhana Lehmusoja, Familienoberhaupt und Geschäftsführer, hat ebenso Gedächtnislücken wie sein treuer Anwalt Lauri Aho. Erst als die Polizei im Hotelzimmer des Mordopfers ein Dokument mit der Unterschrift des ehemaligen Firmenchefs findet, werden die Verdächtigen gesprächiger.

Hinter A. M. Ollikainen verbirgt sich das Ehepaar Aki und Milla Ollikainen. Aki ist dem deutschen Leser durch seinen berührenden Roman Hungerjahr bekannt, der in Finnland als bestes literarisches Debüt ausgezeichnet wurde. Milla hat mit einem ihrer drei Bücher den Preis der finnischen Krimigesellschaft gewonnen.

Team Helsinki ist der Auftakt einer fünfteiligen Reihe um das Ermittlerquartett in Helsinki. Richtige Spannung wollte bei der Lektüre jedoch nicht aufkommen, zu konstruiert und zäh wirkt zuweilen die Geschichte, die sich in Nebensächlichkeiten verliert und erst im letzten Drittel Fahrt aufnimmt und auf ein eindrucksvolles, filmreifes Finale zusteuert. Da ist also noch viel Luft nach oben und es bleibt zu hoffen, dass die ausstehenden Romane der Reihe mehr zu bieten haben. Aber vielleicht gibt es einfach schon zu viele Krimis.

M. A. Ollikainen: Team Helsinki: Die Tote im Container (Kontti), Otava 2021 Helsinki, Übersetzung: Gabriele Schrey-Vasara, Lübbe, Köln, 2022, ISBN 978-3-7857-2794-2, 16,99 Euro. Eine Rezension in der Deutsch-Finnischen Rundschau 193 von Petra Sauerzapf-Poser.

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