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"Wunderbarer Massenselbstmord" bei Kaffee und Kuchen

Am 29. September 2023 besuchten drei begeisterte Leser des finnischen Autors Arto Paasilinna die Übersetzerin Regine Pirschel in Rostock, die viele seiner Bücher Jahr für Jahr ins Deutsche übertrug.

von SusanneT , 04.10.2023 — 0 Kommentare

Freut sich über Besuch: Die Übersetzerin Regine Pirschel mit dem "Arto-Fanclub" © Gutrune Baginski

Text: Andreas Fleuter, Katrin Scholtyssek und Gabriele Martin

Am 29. September 2023 machten sich drei begeisterte Leser des finnischen Autors Arto Paasilinna auf den Weg nach Rostock zu Regine Pirschel, der Übersetzerin, die viele seiner Bücher Jahr für Jahr ins Deutsche übertrug. Der selbsternannte „Arto-Fanclub“ freute sich über die Einladung, die dank der Vermittlung von Gutrune Baginski vom Literaturhaus Rostock zustande kam. Aus der ursprünglich geplanten Stunde wurde ein wahrhaft eindrucksvoller Nachmittag mit ernsten und fröhlichen Einblicken in die oft wenig beachtete Arbeit einer Übersetzerin.

Unzählige Stunden der Freude an den verwegenen Geschichten des finnischen Autors Arto Paasilinna hat uns die Übersetzerin Regine Pirschel beschert. Gerade die krassen Charaktere und die tiefen menschlichen Abgründe, die in seinen Büchern mit seinem sehr eigenen Humor verwoben sind, machen diese Literatur zu einem Genuss mit Leichtigkeit ohne Oberflächlichkeit.

Wir wollten die Frau kennenlernen, die Paasilinnas Bücher durch ihre Übersetzungen in unsere Kultur holte und uns damit einen außergewöhnlichen Teil des finnischen Literaturkosmos eröffnet hat.
Für viele, die Paasilinna mögen, ist er Kult. Regine Pirschel hat ihn bei seinen Lesereisen in Deutschland mehrmals getroffen. Ein ganz besonderer Moment jedoch, so erzählt sie uns bei unserem Besuch in ihrer Wohnung in Rostock, war die Enthüllung eines Denkmals für den Autor in seinem finnischen Heimatort. Diese Anerkennung scheint dem Schriftsteller aus einer Künstler- und Literatenfamilie spürbar gut getan zu haben, und Regine Pirschel erinnert sich gerne daran, diese Stunden in Finnland miterlebt zu haben.

Bei Kaffee und Kuchen springen wir mit ihr und Gutrune Baginski vom Literaturhaus Rostock, ebenfalls ein Paasilinna-Fan, durch seine Geschichten. Vom heulenden Müller zu Goldbarren unter gehenkten Füchsen, der Rache des glücklichen Mannes bis hin zum wunderbaren Massenselbstmord. Ja, sie hatte großen Spaß dabei, diese Geschichten mit ihrem präzisen Stil, den gestochenen Sätzen, in unsere Sprache zu übertragen.
Es ist gut, sagt sie, den Menschen hinter dem Text zu kennen, um ihn gut zu übersetzen. Sie berichtet von Telefonaten mit dem Autor, um unklare Textstellen zu klären und sie in ihrer Übersetzung möglichst gut zu treffen. „Machen Sie einfach, wie Sie denken“, habe ihr Paasilinna gesagt. Dieses Vertrauen ist große Anerkennung für die Arbeit einer Übersetzerin, und zeigt zugleich, was für ein lockerer Typ Paasilinna anscheinend war. „Ich bin Arto auf den Fersen geblieben“, erzählt sie uns. Humor gut zu transportieren ist die Königsdisziplin in der Literaturübersetzung, und Regine Pirschel beherrscht sie für Paasilinna in Perfektion.

Manchmal habe sie gezögert, sagt sie, sich gegenüber Finnen als Paasilinna-Übersetzerin zu outen. Nicht alle finden ihr Volk gut dargestellt in seinen oft absurden und wüsten Geschichten, bisweilen schob man ihn gar in die Ecke der Trivialliteratur.

Umso schöner für sie, wenn sie Menschen begegnet, die ebenfalls vom Arto-Virus infiziert sind. So wie wir, drei Berlin-brandenburgische Mittfünfziger, die über diesen einzigartigen Humor in Verbindung gekommen sind und sich auf den Weg nach Rostock gemacht haben, um Regine Pirschel danke zu sagen für ihre wunderbare Arbeit!

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