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Rezension: Arto Paasilinna: Für eine schlechte Überraschung gut

Hier die Rezension von "Sotahevonen" (dt. Kriegspferd), eines frühen Paasilinna-Buches, das bei Lübbe mit dem Titel: "Für eine schlechte Überraschung" gut erschienen ist.

von dfgliest , 01.06.2019 — 0 Kommentare

Arto Paasilinna: Für eine schlechte Über­raschung gut © Bastei Lübbe

Der deutschsprachige Titel dieses frühen Romans von Arto Paasilinna sagt wenig aus und ist weit entfernt von der Skurrilität späterer Titel wie z. B. Der wunderbare Massenselbstmord, mit denen sich Paasilinna als „Meister des skurrilen Humors“ eine Fangemeinde auch in der deutschsprachigen Leserschaft erschrieben hat.

Die Originalfassung erschien 1979 als Sotahevonen (Kriegspferd), was zumindest einen Bezug zum Handlungsrahmen des Romans schafft. Denn die Geschichte, die Annäherung zweier unterschiedlicher Männer, spielt im Fortsetzungskrieg: Vassili Kunitsin, ein ingermanländischer Apotheker, und Leutnant Gennadi Savolenko, ein russischer Pilot, lernen sich an einem kalten Märzmorgen auf einem Flug­platz kennen. Dieser wurde auf dem zugefrore­nen Finnischen Meerbusen vor der von den Deutschen eingekreisten Stadt Lenin­grad errichtet. Der Pilot hat den Auftrag, das neue Sturmovik-Schlachtflugzeug zu testen und dabei gleichzeitig den Freiwilligen Kunitsin als Späher im finnischen Feindesland abzusetzen.

Der Flug endet schon bald in der finni­schen Wildnis. Denn einer der beiden Skier, Teil von Kunitsins Ausrüs­tung, die außen an der Maschine befes­tigt wurden, hat sich gelöst und ist auf den Boden gefallen. Gezwungenermaßen landet Savo­lenko, denn wie sollte Kunitsin auf nur einem Ski seinen Auftrag ausführen können? Diesen Auftakt der Geschichte und die folgenden Überraschungen liest man amüsiert und sympathisiert mit den Helden, die das Schicksal immer mehr zusammenschweißt. Die Kriegshandlungen –
gleich zu Beginn beschließt Savolenko beim Flug über die Genossenschaftsmolkerei Kymenlaakso, diese mal eben mit einem Bombenhagel zu überziehen – treten im weiteren Verlauf in den Hintergrund; Seitenhiebe aber hagelt es gegen alle in diesem Krieg Kämpfenden. Sowohl des Autors eigene Landsleute und die mit ihnen verbündeten Deutschen als auch die Russen bekommen ihr Fett ab, das meiste die Deutschen. Ob der Autor damit politisch Position beziehen möchte, scheint unwahrscheinlich. Eher noch wäre ihm vorzuwerfen, das Kriegsgeschehen zu verharmlosen.

Fazit: Es ist ein früher Paasilinna, der nun erstmals in deutscher Sprache vorliegt – zwar liebenswert-heiter, aber nicht der an Skurrilität unübertroffene.
 
Arto Paasilinna: Für eine schlechte Über­raschung gut (Übersetzung: Regine Pirschel), Bastei Lübbe 2018, ISBN: 978-3-431-04101-9, 207?Seiten, 20 Euro, als eBook 15,99 Euro. Eine Rezension aus der Deutsch-Finnischen Rundschau 180 von Siegfried Breiter

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